10.11.18: Nazis aus dem Altmarkkreis bei Fackelmarsch in Magdeburg

Am Samstag, dem 10.11. zogen über 500 Neonazis und andere Rechtsextreme mit Fackeln durch Magdeburg. Mit dabei auch eine Gruppe Neonazis aus dem Altmarkkreis Salzwedel. Sie trugen ein Transparent mit der Aufschrift “Antideutsche aus dem Land jagen!”. Also eine ganz klare Gewaltaufforderung, die sich gegen politische Gegner*innen bzw. gegen für die von den Nazis als “undeutsch” erachtete Menschen richtet. Dass diesen Aufforderungen auch Taten folgen, sieht man an den zahlreichen, systematischen rechten Angriffen, die in den letzen Montaten immer wieder von der rechten Szene in Salzwedel verübt wurden. Mit auf den Fotos zu erkennen sind u.a. die Naziaktivisten Fabian Mähne, Steffen G., Lars-Christian K. und Dave N.

Nazis Magdeburg 1

Nazis Magdeburg 2
Fotoquelle: Presseservice Rathenow

Einen Bericht zu dem Naziaufmarsch gibt es auch beim Presseservice Rathenow.

07.11.18: Wohnungsloser in Salzwedel angegriffen

Wie die Volksstimme berichtet, wurde ein Wohnungsloser in der Altperverstraße von zwei Männern angegriffen und durch Faustschläge im Gesicht verletzt und mit Gewalt von seinem Schlafplatz vertrieben. Die Volksstimme schreibt:

“Weil es zwei Männern, der Obdachlose bezeichnete sie laut Polizeibericht als Russlanddeutsche, nicht passte, dass der 60-Jährige in einem Durchgang sein Nachtlager aufschlug, kam es zum Streit. In diesem Zusammenhang erhielt er von den Männern Faustschläge ins Gesicht und wurde dadurch verletzt. Er beschrieb die Angreifer jeweils als etwa 160 bis 165 Zentimeter groß und sie trugen neuwertige graue Arbeitsanzüge. Einer hatte schwarze Haare, der andere einen Igelschnitt. Beide hatten eine kräftige Figur und waren zwischen 25 und 30 Jahre alt.”

28.11.2018: Fachvortrag zu Hebammen im Nationalsozialismus

‘Wertvolles deutsches Blut’ – Hebammen im Dienst der Nazis

Während des Naziregimes wurde unter dem Leitbild “Die Welt der Frau ist das Heim” der deutschen Frau als Mutter eine zentrale Aufgabe in der Familienpolitik zugeschrieben. Sie sollte den biologischen Fortbestand des Deutschen Volkes sichern. Eine wichtige Funktion nahmen dabei die Hebammen ein.

Als die verschiedenen deutschen Hebammenverbände 1933 zusammengeschlossen wurden, gelangte mit Nanna Conti (1881-1951) eine Hebamme und glühende Nationalsozialistin in die einflussreiche Position als Reichshebammenführerin. Durch die Geburtenpolitik und die Verklärung der Mutterschaft wurde Hebammen im NS-Gesundheitswesen besondere Hochachtung zuteil. Sie waren außerdem prädestiniert dafür, Informationen für die “erbgesundheitliche” Erfassung der Bevölkerung zu sammeln. Nanna Conti, die ihre Hebammenausbildung in der Provinzial-Hebammenlehranstalt in Magdeburg abschloss, leitete den Hebammenverband nach dem Führerprinzip, schulte die deutschen Hebammen und prägte das deutsche und zeitweise auch europäische Hebammenwesen nachhaltig. Mit der starken politischen Verknüpfung wurde aus dem Beruf Hebamme außerdem ein mächtiges Instrument des Nationalsozialismus geschaffen, welches direkten Einfluss auf die Familie ausübte.

Die Frage “War das denn alles schlecht?” wird gerade in der Geburtshilfe besonders häufig gestellt. Angesichts der Attraktivität der Gesundheits- und Sozialberufe für Rechtsextreme möchten wir genau dies mit Ihnen diskutieren.

Die Expertin Dr. Anja Katharina Peters ist Kinderkrankenschwester und Pflegewissenschaftlerin. Sie wurde mit einer Biographie Nanna Contis in der Medizingeschichte promoviert. Sie ist ausgewiesene Kennerin der Geburtenpolitik der Nationalsozialisten und wird an diesem Abend zur Geschichte und Funktion der Reichshebammenführerin Nanna Conti referieren.

Wenn Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen wollen, bitten wir Sie, sich verbindlich anzumelden. Bitte wenden Sie sich an uns, wenn sie Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung haben.

Mittwoch, 28.11.18
19:00 bis 20:30 Uhr

Club Hanseat, Altperverstr. 23
29410 Salzwedel

Eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt. Anmeldung hier