04.03.25: Kampfsportverein Klötze für demokratische Werte und gegen Extremismus

 

Der öffentliche Druck nach dem Artikel von “Jedes Jahr im Sommer” zeigt Wirkung, der Kampfsportverein Klötze positioniert sich auf seiner Facebookseite für Demokratie und gegen Extremismus: “Manchmal ist es auch für einen Sportverein und seine Mitglieder an der Zeit, gemeinsam aufzustehen und ein Zeichen zu setzen: für demokratische Werte, gegen Extremismus jeglicher Form und ein respektvolles Miteinander, Fairness und Disziplin!”

Screenshot Facebook des Kampfsport Klötze e.V.

Auf dem dazugehörigen Bild sind dann unter anderem auch die Vereinsaktiven zu sehen, um die es in dem Artikel von “Jedes Jahr im Sommer” geht: die Klötzer Jungmänner und die beiden Vereinsvorsitzenden Thomas Korell (frisch gewählter Bundestagsabgeordneter für die AfD und Vereinsbetreuer bei Wettkämpfen) und Fabian Lüdecke (Trainer und AfD-Stadtrat).

Wir freuen uns über dieses eindeutige und klare Statement. Mit dem Vereinsbeschluss und so einer Positionierung müssen die Genannten als geläutert gelten und sind fortan sicher keine Rechtsextremisten mehr.

Wir haben es hier quasi mit Blitz-Deradikalisierung zu tun. Ein magischer Moment, ein Demokratiewunder und Sieg für die universellen Menschenrechte. Es zählt nur noch die Kraft der Argumente und nicht mehr die Kraft der Fäuste. Ab jetzt nur noch Facebook-Likes für gewaltfreie Kommunikation und nicht mehr für Hooligans und Hells-Angels. In Klötze ist die Welt wieder in Ordnung. Ein Kampfsportverein schneller entnazifiziert als Deutschland nach 1945.

Aber was ist eigentlich mit Lars-Christian K., den wir auf einem anderen Foto vom Kampfsportverein Klötze entdeckt haben?

Screenshot (Bildausschnitt) Facebook des Kampfsport Klötze

Wir kennen K. noch als Mitinhaber der Salzwedeler Firma Farbkraft und für uns viel wichtiger als Teilnehmer einer “Demoschulung” der militanten Nazis vom “rechten Plenum”. Bei diesem Training übten zahlreiche Nazis (drunter auch eine Gruppe aus der westlichen Altmark) im Geheimen in einer Kiesgrube bei Chemnitz den Straßenkampf und die Auseinandersetzung mit der Polizei. Das blieb aufmerksamen Fotograf*innen jedoch nicht verborgen: Die Teilnehmer aus unserer Region findet man hier.

Screenhot aus dem Propaganda-Clip zu der Demoschulung

Einer aus der dieser Gruppe kommt uns besonders bekannt vor, denn er sieht dem Kreisverbandsvorsitzenden der AfD irgendwie total ähnlich. Aber der AfD-Vorsitzende hat ja öffentlich beteuert, mit der Sache nichts zu tun gehabt zu haben. Genau wie der Kampfsportverein Klötze, der jetzt gegen “Extremismus jeglicher Form” und durchweg demokratisch ist.

Bilder vom geheimen Schleusungspunkt der Demoschulung der Nazis vom rechten Plenum und ein Foto vom Kampfsportverein Klötze mit dem Kickboxfan und AfD-Kreisvorsitzenden Sebastian Koch, der eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Neonazi in einem Shirt der “Freien Nationalisten Altmark West” aufweist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19.02.25: Hintergrundrecherche zur rechten Kampfsportszene in Klötze

Screenshot: Facebookprofil des Kampfsportverein Klötze

Die Kampagne “Jedes Jahr im Sommer” hat eine umfangreiche Hintergrundrecherche zum Klötzer Kampfsportverein veröffentlicht. Dieser Verein, mit gegründet von den Klötzer AfD-Kandidaten Thomas Korell (aktuell auch Kandidat zur Bundestagswahl) und Fabian Lüdecke, ist zu einem Sammelbecken für rechtsextreme Kampfsportfans geworden. Ein Verein wo im Training sogar Nazishirts offen getragen werden können. Vor dem Hintergrund steigender rechter Gewalt ist das Thema Rechtsextreme im Kampfsport hoch brisant und es ist zu hoffen, dass hier auch von den Sportverbänden und der kritischen Öffentlichkeit genau hingeschaut wird. Die Likes auf dem Facebookprofil des Vereins waren jedenfalls besorgniserregend und entlarvend: wenn bei Seiten wie von den Hells Angels oder dem gewaltverherrlichenden Acount “Hooligans Fighting” gefällt mir geklickt wird, ist nicht von einem normalen Sportverein auszugehen.

Screenshot: Facebookprofil des Kampfsportvereins Klötze

Auch Vereinsvorstand Thomas Korell drückte in der Vergangenheit sein Vorlieben auf seinem Facebookprofil aus: hier für die neonazistische Skinhead-Band Abtrimo

Ein Part in der Hintergrundrecherche ist auch dem AfD-Kreisverbandsvorsitzenden Sebastian Koch und seiner Verstrickung in die Naziszene gewidmet. Auch Sebastian Koch pflegt enge Kontakte zu dem Kampfsportverein seiner AfD-Kameraden Lüdecke und Korell. Hier in Kämpferpose zu sehen bei der Landesmeisterschaft im Kickboxen in Klötze 2022 (Bildquelle Facebookacount Klötzer Kampfsportverein)

Die Begeisterung der rechten Szene für Kampfsport als Vorbereitung für gewalttätige Auseinandersetzungen bzw. die Verquickung von Rechtsextremismus und Kampfsport lässt sich auch gut am Beispiel des “Selbstverteidigungsseminars” der Jungen Alternative Altmark 2019 nachzeichnen, deren langjähriger Vorsitzender Sebastian Koch bis vor kurzem noch war (Screenshot des ehemaligen Facebookacounts der JA Altmark).

Link zum Hintergrundartikel von “Jedes Jahr im Sommer”

 

 

 

 

16.02.25: Angriff auf das Autonome Zentrum Salzwedel

In der Nacht zum Sonntag kam es erneut zu einem Angriff auf das Autonome Zentrum (AZ) Kim Hubert in Salzwedel. Aus einer Gruppe Rechter heraus wurde das Tor aufgetreten und versucht, Besucher*innen des AZs mittels Flaschenwürfen anzugreifen. Im weiteren Verlauf des Angriffs wurden mit Steinen Scheiben eingeworfen. Auch ein Plakat, das sich gegen die AfD richtet, wurde bei dem Angriff von der Fassade gerissen. Einer Stellungnahme der Antifa Salzwedel zufolge soll es später in der Nacht durch die selbe Tätergruppe zu zwei weiteren Angriffsversuchen gegen linke Jugendliche im Innenstadtbereich von Salzwedel gekommen sein. Wohl nur dem Glück und dem besonnenen Handeln der Betroffenen ist es zu verdanken, dass durch diese Angriffe niemand ernsthaft verletzt wurde.

Ein Video von dem Angriff auf dem Instagramprofil der Antifa Salzwedel lässt auf einen bestimmten Personenkreis schließen, zu dem auch ein Neonazi zählt, der bereits vor Jahren in Salzwedel auffällig geworden ist.

Schon zwei Wochen zuvor in der Nacht zum 02. Februar hatte eine Gruppe Nazis versucht, in das AZ einzudringen und pöbelte vor dem Haus mit rechten Sprüchen. In den vergangenen Jahren hat es aus der rechten Szene heraus immer wieder teils massive Angriffe, darunter sogar zwei Brandanschläge, gegen das AZ gegeben.

Screenshots aus dem veröffentlichten Video:

07.06.24: Demo “Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen”

Unter dem Titel “Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen” findet am Freitag 07.06.24 eine Bündnisdemo in Salzwedel statt. Zwei Tage vor der Europawahl und den Kommunalwahlen soll noch einmal ein Zeichen gegen Rechts gesetzt werden. Am Abend gibt es außerdem noch ein Konzert. Wir unterstützen diese Demo natürlich gerne.

Start: 17h Rathausturmplatz

 

02.06.24: erneute Nazi-Schmierereien in Salzwedel

Wie in der Volkstimme zu lesen und auf Facebook zu sehen ist, wurden vermutlich am Wochenende wieder rechte und rassistische Parolen auf dem Spielplatz im Park des Friedens gesprüht. Diese wurden gestern entdeckt und öffentlich gemacht. https://www.volksstimme.de/lokal/salzwedel/treibt-eine-neonazi-clique-ihr-unwesen-spielplatz-in-salzwedel-mit-rechtsextremen-schmierereien-uebersaet-3855680

Mordaufruf gegen Linke, Quelle: Facebook

Das verwundert uns wenig, weil sich eine rechtsextreme Jugendclique, die sich selber gerne als Straßengang inszeniert und sich 410er nennt (benannt nach der PLZ von Salzwedel), regelmäßig im Park des Friedens aufhält. Wer diese dilettantischen Nazisprühereien mit den anderen Schmierereien an den Treffpunkten dieser 410er-Möchtegern-Gang vergleicht (das Revier wird jeweils mit 410er-Tags markiert), wird inhaltliche und optische Gemeinsamkeiten bei diesen Sprühereien entdecken.

Erst vor gut zwei Wochen fiel die 410er-Gruppe im Park des Friedens auf, weil sie wieder lautstark dort feierte und einige der Rechten “Sieg Heil” zu einem Lied der Böhsen Onkelz gröhlten. Auch darüber berichtete die Volksstimme, nachdem von Antifas auf Facebook ein Videomitschnitt davon veröffentlicht wurde.

https://www.volksstimme.de/lokal/salzwedel/salzwedel-sieg-heil-rechtsextremismus-jugendcliquen-video-ns-symbolik-demonstration-polizei-3844009

https://www.facebook.com/watch/?v=411983118341289

Aufgrund dieser Vorfälle, die nach Berichten von Betroffenen auch mit Einschüchterungsversuchen und Beildigungen von politischen Gegner*innen (und  Menschen die man aufgrund ihres Aussehens dafür hielt) einhergingen, gab es von antifaschistischen Strukturen ein Outing über einen der Wortführer dieser Gruppe und ein Artikel zu ihm auf dem linken Portal Indymedia. Der dort geoutete Marek L. fiel in der Vergangenheit bereits mehrfach auf, weil er Infomaterial von der Nazi-Partei Der Dritte Weg verteilt hatte. Von wem die Aufkleber des Dritten Weges in Salzwedel stammen darf spekuliert werden. Die jüngsten Sprühereien mit Mordaufrufen gegen politische Gegner*innen reihen sich damit ein in eine lange Kette von rechten Vorfällen.

 

Kampagne gegen das Sommerfest der AfD und der Jungen Alternative

Wir wurden auf eine Kampagne gegen das jährliche JA-Sommerfest in Roxförde bei Gardelegen aufmerksam gemacht, auf die wir an dieser Stelle gerne hinweisen:

www.jedesjahrimsommer.net

Das Sommerfest der Jungen Alternative Altmark war in den letzten Jahren das größte rechtsextreme Treffen hier im Norden von Sachsen-Anhalt. Es fanden sich dort JAler*innen aus dem gesamten Bundesgebiet, Mitglieder der Identitären Bewegung, Neonazis, AfD-Abgeordnete und andere Rechtsextreme ein. Höchste Zeit für einen breiten Protest dagegen.

 

28.05.24: Wir sind wieder da

Hallo liebe Interessierte in Stadt und Umland,

wir sind wieder da! Mit weniger Zeit als früher, aber wir wurden quasi genötigt: wieder zunehmende Naziaktivitäten, Hakenkreuzschmierereien und rechte Gesänge, AfD-Aktivitäten und Neonazis auf dem Ticket der AfD, Belästigungen und Drohungen gegen nicht-rechte Jugendliche und junge Erwachsene, Reichsbürgertreffen und rechtslastige Schwurbel-Aufmärsche, Verschwörungsideologie und Desinformationen… Höchste Zeit, dass auf diese unterschiedlichen rechten Strukturen und ihre Protagonist*innen wieder genauer geschaut und über sie berichtet wird!

04.07.2018: Personalwechsel im Vorstand der AfD Altmark-West

Wie die Volksstimme in ihrer Ausgabe am 04.07.18 berichtet, kam es bei einer Sitzung des Kreisverbands der AfD Altmark-West zu personellen Wechseln im Kreisvorstand. Die Salzwedeler Carsten Brückner und Peter Siebenmorgen (die sich gegen die rassistische Rede von Poggenburg beim politischen Aschermittwoch positioniert hatten) wurden mit einem Misstrauensvotum von den lt. Volksstimme 40 anwesenden Mitgliedern abgewählt. Dafür wurden neu gewählt Georg Krutzfeld (Gardelegen) und Diana Giebler (Diesdorf).
Vorsitzender bleibt der Neonazi Sebastian Koch (Gardelegen), sein neuer Stellvertreter ist Georg Krutzfeld. Weiter im Vorstand sind Stephan Namendorf (Klötze), Gudrun Mücher (Solpke), Roland Karsch (Salzwedel), Andrea Hempel (Klötze) und die neue Diana Giebler.
Das Misstrauensvotum lässt auf parteiinternen Streit schließen, die Volksstimme zitiert den Vorsitzenden Koch mit den Worten: “Unsere Mitglieder erwarten zu Recht, dass gewählte Vorstandsmitglieder ihrer Aufgabe und Verantwortung auch nachkommen”.

offener Brief unserer Kamapgne an die Salzwedeler Öffentlichkeit

Am vergangenen Wochenende wandten wir uns mit einem offenen Brief zu der aktuellen Situation in Salzwedel an die Öffentlichkeit. Dafür gelang es uns, im Vorfeld zahlreiche Unterstützer*innen zu finden. Wir hoffen hiermit eine Debatte über die zahlreichen rechten Vorfälle, inbesondere die rechte Gewalt, anzustoßen. Wer den offenen Brief noch mit unterstützen möchte, kann uns gerne eine Email schreiben (Mail siehe unten).

Hier ist der Brief im Wortlaut:

Offener Brief zu rechter Gewalt in Salzwedel

Wir sind alamiert – viele Menschen in Salzwedel haben in den vergangenen Monaten die Explosionen von Böllern im Stadtgebiet registriert. Die Aktionen geschahen meist aus PKWs heraus. Die Detonationen haben Sachschäden an Gebäuden verursacht, dabei wurden u.a. Fensterscheiben zerstört. Auch eine Vielzahl von Farbattacken auf öffentliche und Privatgebäude wurden registriert, darunter auf einen selbstverwalteten Treffpunkt für geflüchtete Menschen in der Altperver Straße. Zum Teil wurden dabei erhebliche Sachschäden an Häusern verursacht.

Nach Monaten der Beobachtung dieser scheinbaren Einzelfälle wird deutlich, dass dies nicht zufällig passiert, sondern Bestandteil der Aktivitäten eines Milieus verschiedener rechter Akteure in der Stadt Salzwedel ist. Diese verfolgen eine Strategie der Bedrohung und Einschüchterung durch gezieltes Aufsuchen von Einzelpersonen und Treffpunkten von Andersdenkenden.

Aus Gesprächen mit Betroffenen und Bewohner*innen der Stadt und aus dem Umland wird deutlich, dass diese Situation völlig unterschiedlich wahrgenommen wird: Während einige vielleicht noch ein allgemeines Unbehagen verspüren, erleben immer mehr Jugendliche und deren Eltern diese ständige Bedrohung als massive Beeinträchtigung ihres Lebens. Auch engagierte Lehrkräfte sind zum Ziel dieser Einschüchterungen geworden. Gerichtlich verhandelt wurden vor dem Amtsgericht Salzwedel und dem Landgericht Stendal einige Fälle, bei denen es nicht bei der Androhung von Gewalt geblieben war.

Jüngster Höhepunkt dieser Entwicklung ist der Angriff von mehreren vermummten und bewaffneten Rechten auf das Autonome Zentrum “Kim Hubert” in der Altperverstraße in der Nacht vom 4. auf den 5. Juni. Die Angreifer stürmten mit Schlagwerkzeugen bewaffnet in mehrere Zimmer, wo sie sofort anfingen, anwesende Personen mit Pfefferspray anzugreifen und gezielt Türen, Fenster und Mobiliar zu zerschlagen. An einigen Stellen wurden Spuren gefunden, die auf die Benutzung einer Axt bei der Verursachung von schweren Beschädigungen schließen lassen.

Das Problem ist in der Stadt weniger offen sichtbar: Jüngere Neonazis sind als solche nur schwer äußerlich erkennbar. Schon seit Jahren spielen NPD, Springerstiefel und Bomberjacke keine Rolle in der rechten Szene, so dass die Vorkommnisse von nicht Betroffenen schnell als Auseinandersetzung unter Jugendlichen abgetan werden.

Rechte Hintergründe:

Die meisten Neonazis bewegen sich häufig unauffällig in der Schule, sind in Ausbildung und Beruf, arbeiten z.T. im elterlichen Betrieb. Sie leben als “Nazis nach Feierabend”. Andere werden sozial auffällig und steigern sich bis hin zu verurteilten Gewalttätern. Sie alle sind eingebunden in ein dichtes Netz von rechten Wohlfühlzonen, Kampfsport und Fitness wie in der Bodyfactory Salzwedel, Fußballvereinen, Abhängen auf Parkplätzen mit Kumpels. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Orte der rechten Szene, jedoch werden sie dort zumindest geduldet. Manchmal werden auch die Läden älterer, teils ehemaliger Nazis genutzt, die Einrichtungen in Salzwedel betreiben und Verbindungen zu rechten Türstehern bei Clubs und Diskos haben.

Aus diesem Bild ergibt sich, dass du als Jugendliche*r kaum eine Möglichkeit hast, dem Konflikt aus dem Weg zu gehen und du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit grundlos Stress bekommst. Konkret bedeutet das: rechte Parolen auf dem Schulhof, angepöbelt werden auf dem Schulweg mit rassistischen Beschimpfungen, Nazis als Security bei Stadtfesten und im größten Supermarkt der Stadt. Aktuell spielen einige der rechten Akteure im Kuhfelder Sportverein Fußball. Wir haben Salzwedeler Jugendliche darauf angesprochen und diese bestätigten uns, dass die Situation unter “Hakenkreuz Kuhfelde” durchaus bekannt sei. Wir verstehen nicht, dass ein Sportverein wie der KSV, der ansonsten für gute Jugendarbeit und aktiven Sport über den Ort hinaus geschätzt ist, dieser Herrenmannschaft und ebenfalls der damit zusammenhängenden rechten Fanszene eine Plattform bietet.

Die Situation ist bereits so weit eskaliert, dass einige Jugendliche das Gefühl haben, dass es extreme Rechte im Alter von 15 – 45 Jahren in Salzwedel überall gibt. Zu bestimmten Uhrzeiten und an einigen Orten gehen sie nicht mehr alleine durch die Stadt. Wer abends alleine unterwegs ist, hat mit Beschimpfungen und Bedrohungen aus vorbeifahrenden Autos mit lauter Musik zu rechnen. Es kam bereits mehrfach dazu, dass ein Fahrzeug beschleunigt auf Menschen zugefahren ist. Auch vor körperlichen Angriffen, wie einem rassistisch motivierte Faustschlag ins Gesicht und einem Flaschenwurf auf ein fahrendes Auto, wird nicht zurück geschreckt.

Die Verunsicherung besteht nicht nur bei jungen Menschen, auch bei Erwachsenen wirkt sich die Siuation auf Verhalten, öffentliche Meinungsäußerung und somit auf die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe aus.

Wir sehen an dieser Stelle unsere Verantwortung als Menschen, die in dieser Stadt leben, die in dieser Stadt arbeiten, Freund*innen haben, sich hier frei bewegen wollen. Wir sehen uns in der Verantwortung auf diese unhaltbaren Zustände täglicher Bedrohung aufmerksam zu machen. Wir schreiben diesen Brief, damit sich diese Verhältnisse ändern.

Klare Zeichen für eine solidarische Gesellschaft und gegen rechte Gewalt sind notwendig! Wir sind viele und wir alle haben die Aufgabe und auch jede*r für sich die Möglichkeit, den Wirkungskreis der rechten Akteure zu beschränken. Es ist nicht die alleinige Aufgabe politischer Vertreter*innen und der Stadtverwaltung, sondern es geht auch um Sport- und Kleingartenvereine, Gaststätten und Diskotheken, Supermärkte, Geschäfte, Restaurants – alle Orte des gesellschaftlichen Lebens sind betroffen und haben die Möglichkeit ein Zeichen zu setzen. 2016 zeigte beispielsweise der Handballverein in Salzwedel mit einem Vereinsausschluss auf den Gewaltexzess eines rechten Intensivtäters eine deutliche Grenze auf und setzte damit ein klares Signal.

Wir Alle tragen ein Stück Verantwortung für ein lebenswertes und offenes Klima des Zusammenlebens in Salzwedel.
Wir stehen ein für ein solidarisches Zusammenleben!
Wir stehen ein für ein solidarisches Zusammenleben in Salzwedel!


Augen auf! Gemeinsam gegen Rechts Salzwedel

www.augenaufsaw.net
Kontakt: augenaufsaw[ät]posteo.de

Der offene Brief wird unterstützt von:
Aktionsbündnis solidarisches Salzwedel
Bündnis 90/Die Grünen KV Salzwedel
Bündnis 90/Die Grünen KV Stendal
eXchange Salzwedel
Kultur-Nische Salzwedel
Kurve Wustrow
Bildungs- und Begegnungsstätte MGH Salzwedel
Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt Anlaufstelle Nord Salzwedel
SoNet – Soziales Netzwerk für weltoffene und demokratische Jugend- und Sozialarbeit im Altmarkkreis Salzwedel
Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt
SJD Die Falken Sachsen-Anhalt
Solid Sachsen-Anhalt
Seehausen Links – sich interessieren und einmischen
Forest Jump Festival e.V.