28.09.2018: Volksstimme-Artikel: „Seit einem Jahr wächst die Angt“

Nachdem die Kommunalpolitik in Salzwedel sich nicht zu einem klaren Statement gezielt gegen Rechtsextremismus und rechte Gewalt durchringen konnte, greift die Volksstimme noch mal das Thema rechte Gewalt in einem sehr guten Artikel auf. Dort kommen die mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt und ein Vater eines Teenagers zu Wort. Es wird deutlich, dass nicht nur viele junge Menschen betroffen sind, sondern auch deren Eltern in höchstem Maße besorgt sind. Die Volksstimme zitiert einen Vater, der anonym bleiben will und schreibt:

„Seit dem vergangenen Sommer hat es deutlich zugenommen“, berichtet er. Das Perfide daran: Prinzipiell könne es fast jeden treffen, der in der Stadt unterwegs ist. Denn für gezielten Attacken würden die Opfer auch völlig willkürlich ausgesucht werden. Aber natürlich sei die Wahrscheinlichkeit höher, auf dem Radar der Rechten zu erscheinen, wenn man beispielsweise Kleidung mit politischen Botschaften trage. „Ich kenne schon Eltern, die ihren Kindern davon abraten, solche Kleidung zu tragen“, so der Familienvater. „Aber eigentlich sollte man es seinen Kindern doch nicht verbieten, ihre Meinung kundzutun“, nennt er einen Zwiespalt, in dem sich offenbar einige Eltern befinden.

Das ist genau die Bedrohungssituation, die wir als Kampagne versucht haben, mit dem offenen Brief zu thematisieren! Auch wird in dem Artikel betont, dass die mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt für dieses Jahr schon 18 Fälle zählt. Die Polizei hingegen spricht von bislang nur vier Fällen. Einer der Gründe für diese Diskrepanz ist, dass viele Betroffene nicht zur Polizei gehen, sondern sich eher der Beratung für Opfer rechter Gewalt oder unserer Kampagne anvertrauen.

Darum und schreibt uns auch gerne (anonym) eine Mail, wenn ihr von Vorfällen mitbekommt oder betroffen seid. Und hier finden betroffene Menschen Unterstützung und Beratung: www.mobile-opferberatung.de