02.06.24: erneute Nazi-Schmierereien in Salzwedel

Wie in der Volkstimme zu lesen und auf Facebook zu sehen ist, wurden vermutlich am Wochenende wieder rechte und rassistische Parolen auf dem Spielplatz im Park des Friedens gesprüht. Diese wurden gestern entdeckt und öffentlich gemacht. https://www.volksstimme.de/lokal/salzwedel/treibt-eine-neonazi-clique-ihr-unwesen-spielplatz-in-salzwedel-mit-rechtsextremen-schmierereien-uebersaet-3855680

Mordaufruf gegen Linke, Quelle: Facebook

Das verwundert uns wenig, weil sich eine rechtsextreme Jugendclique, die sich selber gerne als Straßengang inszeniert und sich 410er nennt (benannt nach der PLZ von Salzwedel), regelmäßig im Park des Friedens aufhält. Wer diese dilettantischen Nazisprühereien mit den anderen Schmierereien an den Treffpunkten dieser 410er-Möchtegern-Gang vergleicht (das Revier wird jeweils mit 410er-Tags markiert), wird inhaltliche und optische Gemeinsamkeiten bei diesen Sprühereien entdecken.

Erst vor gut zwei Wochen fiel die 410er-Gruppe im Park des Friedens auf, weil sie wieder lautstark dort feierte und einige der Rechten “Sieg Heil” zu einem Lied der Böhsen Onkelz gröhlten. Auch darüber berichtete die Volksstimme, nachdem von Antifas auf Facebook ein Videomitschnitt davon veröffentlicht wurde.

https://www.volksstimme.de/lokal/salzwedel/salzwedel-sieg-heil-rechtsextremismus-jugendcliquen-video-ns-symbolik-demonstration-polizei-3844009

https://www.facebook.com/watch/?v=411983118341289

Aufgrund dieser Vorfälle, die nach Berichten von Betroffenen auch mit Einschüchterungsversuchen und Beildigungen von politischen Gegner*innen (und  Menschen die man aufgrund ihres Aussehens dafür hielt) einhergingen, gab es von antifaschistischen Strukturen ein Outing über einen der Wortführer dieser Gruppe und ein Artikel zu ihm auf dem linken Portal Indymedia. Der dort geoutete Marek L. fiel in der Vergangenheit bereits mehrfach auf, weil er Infomaterial von der Nazi-Partei Der Dritte Weg verteilt hatte. Von wem die Aufkleber des Dritten Weges in Salzwedel stammen darf spekuliert werden. Die jüngsten Sprühereien mit Mordaufrufen gegen politische Gegner*innen reihen sich damit ein in eine lange Kette von rechten Vorfällen.